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Abschiedsworte Ewald Müller am 03.07.2020

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Familie,

hier stehe ich heute an dem Pult, welches ich in den vergangenen 37 Jahren unzählige Male auf- und abgebaut habe. Gesprochen haben hier aber immer andere. Das war auch gut so. Am heutigen Tage komme ich aber nicht drum herum und möchte Sie und Euch daher als letzter Redner ganz herzlich begrüßen.

Begrüßen möchte ich die Schulleitung mit Frau Braun, Frau Hofmann, Euch, liebe Renate und lieber Bernhard, sowie das ganze Kollegium. Ebenso die Damen vom Realschul-Sekretariat Sylvia und Heike sowie vom Sekretariat des Gymnasiums, Jessica und Elke. Nicht zu vergessen meine Hausmeisterkollegen Alfons und Charly. Sodann darf ich meine liebe Frau Helga nennen, die in all den Jahren still und leise im Hintergrund mitgearbeitet und mich immer in besonderer Weise unterstützt hat, als auch meine Kinder Andrea und Philipp mit ihren Ehepartnern Christian und Nicole sowie mein Enkelkind Theodor. Ihnen gilt natürlich mein großer Dank.

Liebe Anwesende, am Ende eines mehr als 37-jährigen Schullebens als Hausmeister der Realschule könnte ich natürlich so einiges berichten und erzählen, doch das würde den Rahmen heute Mittag sprengen. Und so möchte ich mich kurzfassen:

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Arbeitstag hier an der Schule erinnern. Es war der 8. November 1982 – ein Montag nach den Herbstferien. Vom damaligen Kollegium ist nur noch eine Person bis heute übriggeblieben, Susanne Krell.

Ja, da stand der kleine Müller an seinem ersten Arbeitstag im Lehrerzimmer, wo mich der damalige Schulleiter Herr Pobloth dem Kollegium vorstellte. Man, was hatte ich die Hosen voll! Ich bekam kaum ein Wort heraus. Ich glaube, das hat sich mittlerweile geändert. Wenn ich zurückdenke an 1982, so gab es damals viel weniger Klassenräume, dafür aber umso mehr Schulhof und Rasenflächen. Damals hieß es, dass der Pavillon noch zwei Jahre halten müsse, dann würde er abgerissen, da die Schülerzahlen stetig sinken würden. Ganz im Gegenteil - es sollte anders kommen! Die Schule wurde in den Jahren darauf immer größer, der Zugang an Schülerinnen und Schülern wuchs beachtlich. Ja, und so wurde ständig um- und angebaut. Und das begleitete mich in all meinen Arbeitsjahren. Der größte Anbau war eine besondere Herausforderung für die ganze Schulgemeinschaft. Ca. 14 Monate hat die Aufstockung dieses Gebäudes gedauert, bis wir endlich nach den Sommerferien 2002 Einzug halten konnten. Auch einen neuen Schulleiter haben wir gleich mit „eingeweiht“. Es verging kaum ein Jahr, in dem nicht irgendetwas im Schulzentrum umgebaut wurde.

Aber es wurde nicht nur gearbeitet. Auch viele schöne Ausflüge nach Ungarn, Leipzig, München, Hamburg oder London wurden unternommen. Außerdem durfte ich bei Weihnachts-, Schulentlassungs- sowie Schuljahresend-Feiern dabei sein und ich könnte hier noch ganz viel mehr aufzählen. Es hat mir sehr große Freude bereitet, ein Teil davon gewesen zu sein. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Wer hat mich alles über die Jahre hinweg begleitet? Fünf Schulleiter sowie drei erste und drei zweite Stellvertreter habe ich erlebt, ich weiß nicht wie viele Lehrerinnen und Lehrer insgesamt, aber ich denke so um die 170 dürften es gewesen sein dann noch Referendare, Praktikantinnen und Praktikanten. Ihnen allen durfte ich bei ihrer mühevollen und uns allen so wichtigen und aufopfernden Aufgabe zu Seite stehen, die ca. 3500 Schülerinnen und Schüler der letzten 37 Jahre auf den richtigen Weg zu bringen. Auch die respektvolle Arbeit mit meinen beiden Hausmeisterkollegen, dem lieben Sekretariat sowie allen Handwerks- und Reinigungsfirmen mit ihren Mitarbeitern möchte ich hervorheben. Ihnen und Euch allen möchte ich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlichst danken. Gerne war ich Ihr und Euer Ansprechpartner für die mir anvertrauten Aufgaben.

Und so verlasse ich die Realschule mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Mit dem weinenden Auge etwas früher als gewollt – warum, wissen wir alle ... Denn ich kann eins sagen: Es gab keinen Tag, an dem ich bereut hätte, an dieser Schule gearbeitet zu haben. Die mir anvertrauten Arbeiten liefen immer auf Augenhöhe, wenn kleine und große Entscheidungen in meinem Aufgabenbereich anstanden, so durfte ich mitentscheiden.

Auch wollte ich den Schülerinnen und Schülern ein guter Hausmeister und Ansprechpartner für all ihre Sorgen und Nöte sein. Ich hoffe, dass ich dem gerecht geworden bin. Natürlich werde ich noch oft an die schöne Zeit hier an der Realschule zurückdenken. Aber die Vernunft hat gesiegt. Denn das lachende Auge weiß: Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den es von nun an zu gestalten gilt. Eine große neue Herausforderung zwar, aber ich denke, auch das werde ich mit meiner Familie gut meistern. Ich denke hier vor allem auch an meinen Enkel Theodor. Ihnen und Euch allen möchte ich noch einmal Danke sagen, für die vielen lobenden Worte und Geschenke zu meiner Verabschiedung. Meinem Nachfolger wünsche ich dieselbe glückliche Zeit, so wie ich sie hier in all den Jahren erleben durfte.

Und nun genug meiner Worte: Hans-Peter und ich laden Sie und Euch nun zum kleinen Umtrunk ein.

Ihnen und Euch allen nochmals von Herzen vielen Dank! Auf Wiedersehen!